Wege, um den Iman zu stärken: 1. Das bewusste Lesen des Qur’an und das Nachdenken über dessen Bedeutung

Der Qur’an wurde von Allah (swt) als Rechtleitung für die gesamte Menschheit herabgesandt. Wer nun den Urteilen des Qur’an folgt, befindet sich gewiss auf dem rechten Weg. Durch das bewusste Lesen erfährt der Rezitator Heilung und Gnade. 

Allah (swt) sagt: 

»Und was Wir vom Qur’an hinabsenden, senden Wir als Heilung (damit die Herzen von Unwissenheit, Zweifel und Kufr und der Körper von Krankheiten befreit werden) sowie als Gnade für die Mu’minun (die dem Qur’an entsprechend handeln) hinab. Und gewiss, dieser Qur’an mehrt nur die Strafe für die Ungerechten (denn immer wenn sie ihn hören, halten sie ihn für eine Lüge und wenden sich von ihm ab)[1]

Abdullah Ibn Mas’ud (ra) sagte: 

»Der Gesandte Allahs (saws) sagte zu mir:

›Lies mir aus dem Qur’an vor.‹

Ich sagte: 

›O Gesandter Allahs, soll ich dir vom Qur’an vortragen, obwohl er doch dir offenbart wurde?‹

Er sagte: 

›Lies.‹

So begann ich die Sure An-Nisa zu lesen. Als ich zu der Ayah kam: 

(O Muhammad!) Wie wird es wohl den Kuffar (am Tag der Abrechnung) ergehen, wenn Wir aus jeder Gemeinschaft einen (Propheten als) Zeugen (ihrer Taten) bringen und dich als Zeugen über diese (Propheten) bringen?!‹, sagte er zu mir: 

›Das genügt.‹

Ich schaute zu ihm und sah, dass sich seine Augen mit Tränen füllten.«[2]

Diese Überlieferung verdeutlicht, dass der Gesandte Allahs (saws) trotz der Tatsache, dass er frei von jeglichen Sünden und Rechenschaft ist, derart emotional auf das Verlesen des Qur’an reagierte, dass er zu weinen begann. So sollten wir, die wir nicht sündenfrei sind, ebenso mit dem Herzen und dem Verstand die berührenden Worte dieser Schrift vernehmen. 


[1]     Al-Isra: 82

[2]     Buchari