Aussagen der Salafi Salihin über den Mu’min

Abdullah Ibn Mas’ud (ra)

»Der Mu’min kann jede Eigenschaft besitzen, außer Verrat und Lüge.«[1]

»Der Mu’min begeht eine Sünde und Allah (swt) erschwert ihm seinen Tod, um seine Sünde zu löschen. Der Sünder aber macht eine gute Tat und Allah (swt) erleichtert ihm deswegen seinen Tod. Das ist die Belohnung, die er dafür bekommen wird. Im Jenseits hat er nichts mehr zu erwarten.«[2]

Ubay Ibn Ka’b (ra)

»Der Mu’min befindet sich in vier Zuständen: Widerfährt ihm etwas Schlechtes, ist er geduldig. Widerfährt ihm etwas Gutes, ist er dankbar. Wenn er redet, redet er rechtens. Wenn er richtet, richtet er gerecht. Der Mu’min befindet sich in fünf Lichtern.

Allah (swt) sagt über ihn: 

»Licht über Licht.«[3]

Die Worte des Mu’min sind Licht und sein Wissen ist Licht. Tritt er in einen Ort ein, füllt sich dieser mit Licht. Tritt er aus einem Ort heraus, verlässt auch das Licht diesen Ort. Im Jenseits schließlich ist sein Ende Licht. 

Der Kafir befindet sich in fünf Finsternissen: Seine Worte sind finster, seine Taten sind finster, sein Eintritt ist finster, sein Austritt ist finster und schließlich ist sein Ende im Jenseits finster.«[4]

Hasan al-Basri (ra)

»Von all den Menschen ist der Mu’min derjenige, der die schönsten Taten ausführt und sich am meisten vor Allah (swt) fürchtet. Selbst wenn er auf dem Weg Allahs (swt) bergeweise spenden würde, würde er sich weder vor der Strafe sicher fühlen noch würde seine Furcht, ins Höllenfeuer zu kommen, nachlassen. Er wird nicht hochmütig, sei er noch so rechtschaffen und seine Ibadah noch so zahlreich, im Gegenteil, seine Angst vor Allah (swt) nimmt stetig zu. Er ist bescheiden, was seine Taten anbelangt, deshalb empfindet er sie stets als gering. Der Heuchler jedoch sagt: 

›Es gibt viele Menschen, die schlimmer sind als ich. Ich habe keine Angst um mich selbst, Allah wird mir schon vergeben.‹ 

Er vergisst seine schlechten Taten und hofft auf die Vergebung Allahs.«[5]

»Der Mu’min ist auf der Welt wie ein Fremder. Weder wetteifert er um weltliche Dinge noch trauert er, falls ihm davon etwas abhandenkommt. Auf der Welt ist der Zustand eines Mu’min anders und der Zustand der anderen Menschen ist anders.«[6]

»Der Mu’min ist in der Welt wie ein Reisender. Ein Reisender investiert nicht in diese Welt, er wetteifert nicht mit den Menschen um weltliche Dinge und wenn ihm Leid geschieht, lehnt er sich nicht auf. Der Zustand der Menschen ist anders und der Zustand des Mu’min ist anders. Die Gedanken der Menschen beschränken sich nur auf das, was morgen geschehen wird, und sie arbeiten für das Diesseits. Der Mu’min jedoch ist anders. Er zieht sich selbst immer zur Rechenschaft, weswegen ihm seine Rechenschaft im Jenseits erleichtert wird. Die Rechenschaft im Jenseits fällt nur jenen schwer, die sich im Diesseits nicht zur Rechenschaft gezogen haben. Wird der Mu’min mit etwas konfrontiert, was ihm gefällt, sagt er: 

›Meine Seele begehrt dich, aber ich werde mich dir nicht nähern.‹ 

Begeht er eine Sünde, sagt er: 

›Ich wollte das nicht tun, ich habe dafür keine Entschuldigung, ich schwöre bei Allah, dass ich es nie wieder tun werde.‹

Der Qur’an hat die Mu’minun fest umschlossen und sie daran gehindert, sich in Gefahr zu begeben. Der Mu’min ist im Diesseits wie ein Gefangener, der versucht, sich dieser Gefangenschaft zu entledigen. Bis zur Begegnung mit Allah (swt) fühlt er sich vor nichts sicher, da er weiß, dass er für alles, was er tut, zur Rechenschaft gezogen wird.«[7]

»Begeht ein Mu’min eine Sünde, verfällt er sofort in Trauer.«[8]

»Der Mu’min beginnt den Morgen in Trauer und verbringt die Nacht in Trauer. Ihm reichen eine Handvoll Datteln und Wasser.«[9]

»Was sich für einen Mu’min im Diesseits gehört, ist nur Trauer.«[10]

Fadl Ibn Iyad (ra)

»Der Mu’min sucht Zuflucht bei Allah (swt) vor seinen Sünden. Deshalb verbringt er den Morgen in Trauer und den Abend in Trauer.«[11]

»Der Mu’min bedeckt die Sünden der Menschen und erteilt ihnen Ratschläge. Der Sünder tadelt den Mu’min wegen seiner Sünden, verbreitet diese und deckt sie auf.«[12]

Bilal Ibn Sa’d (ra)

»Die Rede eines Mu’min entspricht seinen Taten. Der Heuchler jedoch macht nicht das, was er sagt. Weder wendet er sein Wissen über den Islam in der Praxis an noch unterlässt er die Sünden.«[13]

Abu Hazim Salama Ibn Dinar (ra)

»So wie der Mu’min darauf achtet, wohin er tritt, umso mehr muss er darauf achten, seine Zunge zu hüten.«[14]

Talha Ibn Nasraf (ra)

»Um den Mu’min in die Irre zu führen, schickt ihm Iblis Satane, deren Anzahl größer ist als die der Angehörigen der Stämme Rabia und Mudar. Iblis beschäftigt sich am meisten mit dem Mu’min.«[15]

Muhammad Ibn al-Munkadir (ra)

»Allah (swt) beschützt die Kinder und Kindeskinder eines Mu‘min.«[16]

Abdullah Ibn Ubayd Ibn Umayr (ra)

»Das Wissen ist der Besitz eines Mu’min, welchen er immer wieder verliert. Um ihn wiederzubekommen, benutzt er seine ganze Kraft.«[17]

Hatim al-Asam (ra)

»Der Heuchler nimmt gierig vom Weltlichen und gibt auch nicht auf dem Weg Allahs (swt) aus. Wenn er ausgibt, dann aus Augendienerei. Der Mu’min hingegen nimmt in Furcht vor Allah (swt) und gibt in Aufrichtigkeit.«[18]

Schakik al-Balahi (ra)

»Der Mu’min ist mit zwei Dingen beschäftigt: Lehren ziehen und Nachdenken. Der Heuchler ist ebenso mit zwei Dingen beschäftigt: Ehrgeiz und der Hoffnung, reich zu werden.«[19]

Abdullah Ibn ‘Amr Ibn As (ra)

»Es wird eine Zeit kommen, in der sich die Menschen in den Moscheen versammeln und zusammen beten werden, aber unter ihnen wird nicht ein einziger Mu’min zu finden sein.«[20]


[1]     Ibn Abi Schayba, Kitabu‘l Iman, Nr. 80, der Sanad ist Sahih

[2]     Waki, Kitabu‘z-Zuhd, Nr. 92, der Sanad ist Sahih

[3]     An-Nur: 35

[4]     Ibn Naim, Hilya

[5]     Ibn Naim, Hilya

[6]     Ibn Abi Schayba, Musannaf / Ahmad, Kitabu‘z-Zuhd

[7]     Ibn Naim / Ibn Abi Schayba

[8]     Ibn Naim, Hilya

[9]     Abdullah Ibn Ahmad, Kitabu’z-Zuhd / Abu Naim, Hilya / Ibn Abi Schayba, Musannaf

[10]    Ibn Naim, Hilya/ Ahmad, Kitabu’z Zuhd

[11]    Ibn Naim

[12]    Ibn Naim

[13]    Ibn Naim

[14]    Ibn Naim

[15]    Ibn Naim

[16]    Ibn Naim

[17]    Ibn Naim / Ibn Abi Schayba

[18]    Ibn Naim

[19]    Ibn Naim

[20]    Hakim / Sanad ist nach den Bedingungen von Buchari und Muslim Sahih / Zahabi bestätigte es / Ibn Abi Schayba, Iman