Der Tasbih und Taqdis erfordern, Allah darüber für erhaben zu erklären, dass Er sich mit etwas vereint, sich in etwas niederlässt, an etwas angrenzt oder sich von etwas loslöst. Einige Beweise hierzu lauten wie folgt:
1. Beweis:
Allah ist darüber erhaben, dass Er sich mit etwas vereint, sich in etwas niederlässt, an etwas angrenzt oder sich von etwas loslöst, denn all das sind Eigenschaften von Geschöpfen. Es gibt nur den Erschaffer und das Erschaffene, eine dritte Auswahl gibt es nicht. Könnte demnach der anfangslose und endlose Schöpfer, der ohnegleichen ist, sich mit etwas Erschaffenem vereinen, das später entstanden ist und aufhören wird zu existieren?! Oder könnte der über Grenzen und Maße Erhabene in etwas eindringen, das begrenzt und bemessen ist?!
Zweifellos ist Allah darüber erhaben, sich im Raum oder an einem Ort niederzulassen, denn sich niederzulassen ist eine vorübergehende Eigenschaft, sie endet und ist später entstanden. Eine später enstandene Eigenschaft jedoch gebührt Allah nicht. Zudem können nur Körper aneinander angrenzen oder sich voneinander loslösen. Allah hingegen ist darüber erhaben, ein Körper zu sein sowie über jegliche Merkmale eines Körpers, wie bereits zuvor schon mit eindeutigen Beweisen dargelegt.
2. Beweis:
Die Gelehrten der Ahlu Sunna trafen einen Konsens darüber, dass Allah darüber erhaben ist, sich mit etwas zu vereinen, sich in etwas niederzulassen, an etwas anzugrenzen oder sich von etwas loszulösen. Diesen Konsens haben die Gelehrten überliefert, die über muslimische Gruppierungen berichten.
Über den Qur’an-Vers »Und wir sind ihm näher als seine Halsschlagader.«[1] sagte Ibn Kathir:
»Mit dem Wort ›wir‹ sind die Engel gemeint. D.h. die Engel Allahs sind den Menschen näher als ihre Halsschlagader. Für einige Gelehrte bedeutet dieser Qur’an-Vers, dass Allah Seinen Dienern mit Seinem Wissen näher ist als ihre Halsschlagader, keinesfalls mit Seinem Wesen. Die Gelehrten machten diese Auslegung, damit nicht der Gedanke entsteht, Allah ließe sich in etwas nieder oder vereine sich mit etwas. Sich in etwas niederzulassen und mit etwas zu vereinen, wurde mit Konsens von dem, über jegliche Mängel erhabenen Allah negiert.«[2]
[1] Qaf 16
[2] Tafsir Ibn Kathir, Band: 4, S. 224