Scheinargument

Jemand könnte folgendes behaupten:

»Alles, was existiert, ist entweder in Bewegung oder bewegungslos. Lebende Wesen bewegen sich, tote Wesen sind bewegungslos. Da Allah die Eigenschaft Al-Hayy (Leben) besitzt, muss Er sich auch bewegen.«

Antwort:

Als Antwort sagen wir dieser Person Folgendes: Was du sagst, gilt für das, was mit den Sinnen wahrnehmbar ist, was du beobachtet hast und für das, was du noch nicht gesehen hast. So bist du zu einer falschen Schlussfolgerung gekommen, denn du hast das, was du nicht gesehen hast, nämlich den Schöpfer, mit dem verglichen, was du beobachtet hast. Doch du hast vergessen, dass der über jegliche Mängel erhabene Schöpfer nichts und niemandem von seiner Schöpfung ähnelt.

Es stimmt, dass ein Geschöpf entweder in einem Raum in Bewegung ist oder in einem anderen Raum bewegungslos ist. Doch wie kann etwas, das darüber erhaben ist, in einem Raum zu sein und von einem Raum umfasst zu werden, sich in einem Raum bewegen oder in einem anderen Raum bewegungslos sein, wo der Raum doch begrenzt, Allah hingegen grenzenlos ist?! Nichts ist Allah geheim und Er ist niemandem geheim. Er ist uns näher als unsere Halsschlagader, doch diese Nähe ist mit nichts zu vergleichen. Erhaben ist Er darüber, in das Erschaffene einzutreten, sich an einem Ort zu befinden, aufzuhören zu existieren oder sich zu verändern.

Fakt ist, dass alles, was existiert, sich in drei aufteilt und nicht in zwei:

a) Das, was sich bewegt.

b) Das, was ruht.

Diese beiden haben viele ihresgleichen.

c) Das, was über Bewegung und Ruhe erhaben ist.

Dieses hat nichts seinesgleichen. Demnach liegt der Irrtum und der Fehler darin, die Regeln des Tasbih, Taqdis und Tanzih nicht zu verstehen und den Schöpfer, der Ohngleichen ist, mit den Geschöpfen zu vergleichen.