Der Tauhid

Der Tauhid lässt sich in drei Kategorien unterteilen:

1) Tauhid’ur-Rububiyya (Tauhid in der Herrschaft Allahs)

2) Tauhid’ul-Uluhiyya (Tauhid in der Göttlichkeit Allahs)

3) Tauhid’ul Asma-i was-Sifat (Tauhid in den Namen und Eigenschaften Allahs)

Der Glaube an Allah (swt) umfasst diese drei Arten des Tauhid.

1) Tauhid’ur-Rububiyya

Diese Kategorie des Tauhids basiert auf dem Glauben, dass Allah (swt) dieses Universum alleine erschaffen hat, dass es niemanden gibt, der Sein Urteil aufheben oder ändern könnte, dass Er der alleinige Besitzer aller Geschöpfe ist, ihnen Leben gibt, sie versorgt, sie tötet und sie wieder auferweckt. Ohne Seine Erlaubnis kann man weder sich selbst noch anderen schaden oder nutzen. Nur Er allein erhört die Bittgebete Seiner Diener. Auch der Glaube an Qada und Qadar ist in diesem Teil des Tauhids enthalten.

Allah (swt) sagt:

»(O Mein Gesandter!) Wahrlich! Wenn du diese Muschrikin fragst: ›Wer ist es, der die Himmel und die Erde erschaffen hat und die Sonne und den Mond sich Seinem Befehl unterwerfen ließ?‹, dann sagen sie gewiss: ›Es ist Allah.‹ Wie können sie sich (all dessen bewusst) vom Tauhid abwenden (und weiterhin Wesen dienen, die unfähig sind, ihnen zu nützen oder zu schaden)? (Die Versorgung der Diener liegt nur in der Hand Allahs) Allah mehrt die Versorgung, wem von Seinen Dienern Er will, und mindert sie, wem Er will (als eine Prüfung). Gewiss, Allah hat Kenntnis über alle Dinge. Wahrlich! Wenn du diese Muschrikin fragst: ›Wer ist es, der vom Himmel Wasser herabsendet und damit die Erde nach ihrem Tod (ihrer Dürre) wieder lebendig macht (indem Er sie wieder erblühen lässt)?‹, dann sagen sie gewiss: ›Es ist Allah.‹ (O Mein Gesandter!) Sag (zu ihnen): ›Das Hamd (über alles geliebt und verherrlicht zu werden und gleichzeitig über jeglichen Vergleich mit den Geschöpfen und mangelhafte Eigenschaften für erhaben erklärt zu werden) gebührt Allah (Der den Widerspruch zwischen euren Antworten und euren Schirk-Taten offengelegt hat)!‹ Aber die meisten von ihnen begreifen nicht (in welch tiefem Widerspruch sie stehen)[1]  

2) Tauhid’ul-Uluhiyya

Diese Kategorie des Tauhids bedeutet, dass man einzig Allah (swt) dient, nur Ihm gehorcht und sich nur Ihm unterwirft.  „Ilah“ (Gott) bedeutet, ein Wesen, dem gedient wird.

Der Tauhid’ul-Uluhiyya ist das Zusprechen der gesamten Ibada allein zu Allah (swt), ob äußerlich sichtbar oder im Inneren verborgen. Es erfordert, dass keinerlei Anbetung zu einem Geschöpf verrichtet wird. Der Tauhid’ul-Uluhiyya umfasst sowohl den Tauhid’ur-Rububiyya als auch den Tauhid’ul Asma-i was-Sifat. Doch diese beiden umfassen nicht den Tauhid’ul-Uluhiyya. Wer den Tauhid’ur-Rububiyya oder den Tauhid’ul Asma-i was-Sifat akzeptiert, hätte dadurch nicht gleichzeitig den Tauhid’ul-Uluhiyya erfüllt. Nur die Erfüllung des Tauhid’ul-Uluhiyya bedeutet auch die gleichzeitige Akzeptanz der anderen zwei Arten des Tauhids. Denn nur wer allein Allah (swt) dient und Ihm dabei nichts zur Seite stellt, akzeptiert dadurch auch gleichzeitig, dass nur Er der Schöpfer dieser Welt ist, sowie vollkommene Namen und Eigenschaften besitzt.

Allah (swt) sagt:

»Und wer neben Allah (Dem es einzig gebührt, angebetet zu werden) einen anderen Gott anbetet (dem die Anbetung nicht gebührt), kann keinen Beweis vorbringen, der die Richtigkeit seiner Tat beweist. Seine Rechenschaft liegt bei Allah (Er wird ihn gewiss für seinen Schirk bestrafen). Allah wird die Leugner nicht die Errettung erlangen lassen.«[2]

3) Tauhid’ul Asma-i was-Sifat

Um den Tauhid in den Namen und Eigenschaften Allahs erfüllen zu können, müssen die folgenden drei grundlegenden Punkte beachtet werden:

a) Die Namen und Eigenschaften Allahs (swt) müssen so akzeptiert werden, wie sie im Qur’an und in der Sunna beschrieben werden. Man muss sie so akzeptieren, wie sie gesagt und gemeint sind, ohne ihnen etwas hinzuzufügen, sie zu reduzieren, zu ändern oder falsch auszulegen.

Der Schaikh von Bukhari, Naim bin Hammad, sagte:

»Wer Allah (swt) mit Seinen Geschöpfen vergleicht oder das, womit sich Allah beschreibt oder der Gesandte Ihn beschrieben hat, leugnet, wird ebenfalls zu einem Kafir.«[3]

b) Allah (swt) darf nicht mit Seinen Geschöpfen verglichen werden. 

Allah (swt) sagt:

»Es gibt nichts, das Ihm (in Seinem Wesen, Seinen Eigenschaften und Seinen Taten) ähnelt.«[4]  

c) Die Wirklichkeit der Eigenschaften Allahs dürfen nicht hinterfragt werden. Alle Seine Eigenschaften müssen so akzeptiert werden, wie sie sind.

Imam Malik (ra) wurde gefragt, wie Allah Istiwa macht. Er antwortete:

»Der Verstand akzeptiert die Modalität (von Istiwa) nicht! Die Nachricht über Istiwa ist uns nicht unbekannt (denn es wurde uns in der Ayah mitgeteilt). Der Iman daran ist Pflicht, die Frage darüber ist eine Bid’a.«[5]  


[1]   al-Ankabut: 61-63

[2] al-Mu’minun: 117

[3]   Ar-Rawda an-Nadiyya S. 22 ; Ithafil Kainat S. 6

[4]   Ikhlas: 4

[5]   Zahabi in Sayr, Band 8, S. 100; Al-Lalakai in Scharhul I’tikadi, Band 3, S. 398; Bayhaqi in Asma’i was Sifat, Band 3, S. 204. Dies ist stärkste Überlieferung von Imam Malik.