Der Mu’min verhält sich mit den anderen Mu’minun wie ein Bau

Der Gesandte Allahs (saws) sagte: 

»Das Verhältnis eines Mu’min zu anderen Mu’minun ist wie die Ziegel eines Baus.« Um dies zu verdeutlichen, verschränkte er seine Finger ineinander.«[1]

Entspricht das Verhältnis der Muslime untereinander nicht dieser Überlieferung, sind sie keine wahrhaftigen Mu’minun. Ihr Bau kann keine Stabilität aufweisen, solange sie sich nicht gegenseitig unterstützen. Denn sind die Ziegel eines Baus nicht fest zusammengefügt, kann daraus weder Stabilität noch Nutzen resultieren. Dementsprechend kann von einer islamischen Gemeinschaft keine Stabilität und kein Vorteil erwartet werden, solange sich die Muslime in religiösen und weltlichen Belangen nicht gegenseitig unterstützen und einander behilflich sind. 

Wird diese gegenseitige Unterstützung nicht aufrechterhalten, kann niemals von einer Stärke gesprochen werden. Dies führt dazu, dass die Widerstandsfähigkeit der Gemeinschaft gegen Leid und schließlich der Zusammenhalt der Muslime in religiösen und weltlichen Dingen seine Ordnung verliert. 

Aus diesem Grund muss der Mu’min stets in den folgenden beiden Zuständen verweilen: 

1) Er muss die Pflichten gegenüber Allah (swt) erfüllen. Diese sind die Ibadah-Arten, die ihm von Allah (swt) befohlen wurden. 

2) Er muss die Pflichten gegenüber den Geschöpfen Allahs (swt) erfüllen. D.h. den Mu’minun gegenüber aufgeschlossen, ihnen in religiösen und weltlichen Angelegenheiten behilflich sein, sowie ihnen das Gute gebieten und das Schlechte untersagen. 

Allah (swt) sagt: 

»O ihr Mu‘minun! Helft einander beim Ausführen der Befehle Allahs und beim Einhalten Seiner Verbote, helft einander nicht beim Begehen Seiner Verbote. Und fürchtet Allah (indem ihr Seine Befehle ausführt und Seine Verbote einhaltet). Gewiss, Allah ist Der, Dessen Strafe (gegenüber denen, die sich Seinen Befehlen widersetzen) sehr streng ist.«[2]

Der »islamische Bau« ist nur dann stabil, wenn die Mu’minun sich stets gegenseitig unterstützen und einander behilflich sind. Der Mu’min ist nicht in der Lage, alleine zu leben. Um sein Leben ordnungsgemäß führen und seine Ibadah richtig verrichten zu können, ist er auf andere Mu’minun angewiesen. Aus diesem Grund benötigt er jederzeit unbedingt, sowohl in weltlichen als auch in religiösen Angelegenheiten, die Hilfe und Unterstützung der anderen Mu’minun. 


[1]     Überliefert von Abu Musa al-Asch’ari (ra) / Buchari / Muslim

[2]     Al-Ma’idah: 2