Arten der Ibada: 5. Das Hoffen (Raja)

Raja ist das Herbeisehnen im Herzen, dass ein bestimmtes Ereignis geschehen möge.

Allah (swt) sagt:

»Wer darauf hofft, mit einer leichten Rechenschaft ins Paradies einzutreten, soll entsprechend dem Qur‘an und der Sunnah Taten verrichten und Seinem Herrn in der Ibadah nichts beigesellen.«[1]

D.h., wer auf die Begegnung mit Allah (swt) und auf Seine Belohnung hofft, der sollte für Allah und entsprechend der Sunna Seines Gesandten handeln. Dieser Ayah zufolgende müssen zwei Bedingungen erfüllt werden, damit Allah (swt) eine Tat akzeptiert:

a) Die Tat muss der Sunna des Propheten (saws) entsprechen.

b) Die Tat darf nur für Allah verrichtet werden.

Es gehört zum Tauhid, dass man sich etwas nur von Allah (swt) erhofft.  Jemand, der etwas von anderen außer Allah (swt) erhofft, hätte je nach Situation großen oder kleinen Schirk begangen. Eine Sache, die nur in Allahs Macht liegt, von anderen zu erhoffen, ist großer Schirk, wie z.B. den Sieg zu erlangen, Kinder zu bekommen, Heilung zu finden.

Sich etwas von Gegenständen oder Toten zu erhoffen ist ebenfalls großer Schirk, auch wenn es sich um etwas handelt, wozu die Toten zu Lebzeiten fähig waren. Sich etwas von Menschen zu erhoffen, wozu sie imstande wären, so dass man das Vertrauen und die Hoffnung nur auf sie setzt, ist kleiner Schirk. Z.B. zu hoffen, dass jemand einem mit Sicherheit Geld leihen wird. Hierzu gehört auch, dass man voll und ganz auf die Begabung eines Arztes vertraut und sich dann sicher ist, geheilt zu werden. Die Heilung von Allah (swt) zu erhoffen, indem man einen Weg einschlägt, der verboten ist, gehört ebenfalls zum kleinen Schirk, wie z.B. das Erhoffen der Heilung von Allah (swt) mittels Ringe oder Bänder. 

Der Gesandte Allahs (saws) sagte:

»Wer etwas trägt, um sich vor dem bösen Blick zu schützen  oder um einen Schaden abzuwenden, hätte Schirk begangen.«[2]


[1] al-Kahf: 110

[2]  Ahmad und Hakim