Die Weisheit in der Schöpfung der Jinn und der Menschen

Allah (swt) sagt:

»Ich habe die Jinn und die Menschen erschaffen, um es ihnen zu ermöglichen, nur Mir zu dienen.«[1]

Dieser Qur’an-Vers zeigt, dass die Jinn und die Menschen nur erschaffen wurden, damit sie Allah dienen können.

Einige Gelehrte haben die Worte »Um es ihnen zu ermöglichen, nur Mir zu dienen.« mit „damit sie Mich für einzig erklären“ ausgelegt. Andere Gelehrte legten diese Worte mit „damit sie sich nur Mir unterwerfen, indem sie nur Meine Gebote ausführen und Meine Verbote einhalten“ aus. Allah (swt) für einzig zu erklären resultiert aus der Gehorsamkeit Ihm gegenüber. Folglich gibt es zwischen den beiden Ansichten keine Widersprüche.

Die wichtigste Bedingung für die Gültigkeit der Ibada ist der Tauhid. Wird dieser nicht gewährleistet, so kann auch die Ibada nicht erfüllt werden. Diese Ayah zeigt, wie wichtig und wertvoll der Tauhid ist. Denn die Menschen und die Jinn wurden nur dafür er-schaffen und ohne den Tauhid wird keine Ibada akzeptiert.

Allah (swt) sagt:

»Gewiss, niemals wird Allah es vergeben, dass Ihm (bezüglich Seiner Eigenschaften, Taten, Rechte und Befugnisse oder der Anbetung) etwas beigesellt wird. Doch (die Sünden) außer diesem (Schirk) vergibt Er, wem Er will (oder bestraft der Schwere der Sünde entsprechend, wen Er will). Wer Allah etwas beigesellt, der ist weit abgeirrt.«[2]

In dieser Ayah teilt uns Allah (swt) mit, dass Er es keinesfalls vergeben wird, wenn irgendeine Art der Ibada gänzlich oder auch nur anteilig zu anderen verrichtet wird. Denen jedoch, die zwar andere Sünden begehen, Ihm aber bei der Ibada nichts beigesellen, wird Er ihre Sünden vergeben, wenn Er will.

Allah (swt) sagt:

»Dient nur Allah (sprecht Ihn einzig in Seinem Wesen, Seinen Eigenschaften und Seinen Taten, unterwerft euch Seinen Befehlen und gebt Ihm Seine Rechte) und gesellt Ihm nichts bei (indem ihr Ihn mit dem Erschaffenen vergleicht, Ihn nicht von jeglicher Mangelhaftigkeit freisprecht oder Seine Rechte und Befugnisse anderen Wesen zusprecht)[3]

Allah (swt) befiehlt uns die Ibada einzig und allein nur zu Ihm zu verrichten, ohne Ihm dabei irgendetwas beizugesellen. In diesem Qur’anvers wird die Ibada zu Allah (swt) befohlen, und gleichzeitig ihre Verrichtung zu anderen verboten. Damit von einer gültigen Ibada die Rede sein kann, müssen demnach auch beide Bedingungen erfüllt werden.

Mit der Aussage »gesellt Ihm nichts bei« verbietet Allah die Anbetung anderer Dinge außer Ihm; sei es Engel, Prophet, Tiere, Satane oder sonst irgendetwas. Falls das Weltliche das eigentliche Ziel des Menschen ist, betet er es an.

Der Gesandte Allahs (saws) sagte:

»Der Diener des Dinar soll unglücklich sein, der Diener des Dirham soll unglücklich sein, der Diener der Kleidung soll unglücklich sein.«[4]

Und wisse! Die Ibada basiert auf dem Tauhid. Eine Ibada ohne Tauhid ist nutzlos, und wird von Allah (swt) nicht akzeptiert. Die Muschrikun von Quraysch beteten Allah (swt) an, umrundeten die Ka’ba, verrichteten das Gebet und spendeten von ihrem Geld. Doch ihre Anbetungen waren mit Schirk vermengt und entsprachen deshalb nicht dem, was Allah von ihnen verlangte. Mit der Vermischung von Schirk in ihren Anbetungen hatten sie den Tauhid nicht erfüllt und dadurch waren ihre Dienste nichtig. 

Allah (swt) sagt:

»(O Mein Gesandter!) Sag (zu den Heuchlern): „Gebt euren Besitz aus (zum Wohle der Muslime), ob gewollt oder ungewollt, es wird von euch keinesfalls angenommen (solange in euren Herzen Zweifel über Allah, Seinen Gesandten und den Qur‘an herrschen). Denn ihr seid ungehorsame Leute (die nicht den Iman an Allah annehmen und in Sünde übertreiben). Der Grund, warum die Ausgaben der Heuchler (im Jenseits) nicht von ihnen angenommen werden, ist der, dass sie den Iman an Allah nicht in wahrer Bedeutung annehmen, Seinen Gesandten nicht bestätigen, träge zum Gebet aufstehen (nur um die Muslime zu täuschen) und ihren Besitz widerwillig ausgeben (nicht weil sie die Belohnung im Jenseits erhoffen, sondern weil sie dazu genötigt werden)[5]


[1]    adh-Dhariyat: 56

[2]   an-Nisa: 116

[3]   an-Nisa: 36

[4]   Bukhari

[5]  at-Tauba: 53-54