Es gibt sehr viele Taghut. Doch wenn man den Qur’an und die Sunnah näher betrachtet, wird man erkennen, dass der Taghut fünf Häupter hat:
1. Iblis, der die Menschen dazu aufruft, anderen außer Allah (swt) zu dienen
Es genügte Iblis nicht nur, selbst in Kufr zu fallen, sondern er schmückte den Menschen den Schirk und Kufr aus und rief sie zu diesen Untaten auf. Iblis und die übrigen Satane sind die größten und gefährlichsten Taghut. Denn sie rufen die Menschen nicht nur dazu auf ihnen selbst, sondern auch anderen zu dienen. Gleichzeitig versuchen sie die Urteile Allahs (swt) zu ändern und unterstützen zudem jene Taghut, die vorgeben, das Verborgene zu kennen.
Allah (swt) sagt:
»O ihr Kinder Adams! Habe Ich euch nicht ermahnt: ›Dient nicht dem Satan (indem ihr euch Meinen Befehlen widersetzt und ihm gehorcht), denn er ist euer offenkundiger Feind.‹ und euch nicht befohlen, ihn abzulehnen?! Auch habe Ich euch befohlen, nur Mir zu dienen, absolut einzig Mir zu gehorchen sowie Mir nichts beizugesellen. Denn dies ist der einzig richtige Weg, der zu Meiner Belohnung im Paradies führt (doch ihr seid Meiner Ermahnung und Meinem Befehl nicht gefolgt).«[1]
2. Gesetzesgeber, die der Scharia Allahs widersprechende Gesetze erlassen
Solche Gesetzgeber sind eindeutig Kuffar. Auch wenn sie nur ein einziges Gesetz erlassen, das der Scharia Allahs (swt) widerspricht, und selbst wenn sie diese Tat nicht als erlaubt betrachten oder sogar daran glauben, dass das Urteil Allahs (swt) besser ist als ihr eigenes, hätten sie dennoch großen Kufr begangen. Entscheidend ist hierbei ihre Tat und nicht der Glaube, den sie angeblich im Herzen tragen. Der Grund, warum sie zu Kuffar werden, ist der, dass sie das Recht der Gesetzgebung, welches nur Allah (swt) gehört, für sich beanspruchen.
Allah (swt) sagt:
»Oder haben die Muschrikun etwa Wesen, die sie Allah beigesellen und das Recht besitzen, für sie in der Religion Gesetze zu erlassen, die Allah nicht erlaubt hat?!«[2]
»O Muhammad, sieh dir den Widerspruch der Heuchler an (die nicht in wahrer Bedeutung den Iman angenommen haben)! Obwohl sie behaupten, an das zu glauben, was zu dir herabgesandt wurde und was vor dir herabgesandt wurde, wollen sie sich vor dem Taghut richten lassen (vor jenen, die mit etwas anderem richten als der islamischen Scharia). Doch ihnen wurde befohlen, den Taghut (in all seinen Formen) abzulehnen (um in den Islam eintreten zu können). Der Schaytan jedoch will sie tief in die Irre (in den großen Schirk) führen (indem er sie glauben lässt, weiterhin als Muslime zu gelten, auch wenn sie sich vor dem Taghut richten lassen und ihn nicht ablehnen).«[3]
3. Diejenigen, die nicht mit dem richten, was Allah (swt) herabgesandt hat
Allah (swt) sagt:
»Wer nicht (in allen Angelegenheiten) mit den Urteilen richtet, die Allah herabgesandt hat, das sind die wahren Leugner.«[4]
Es gibt zwei Möglichkeiten, wie ein Richter nicht mit dem richtet, was Allah herabgesandt hat:
a) Er richtet nicht mit dem Urteil Allahs, sondern wendet das Urteil eines anderen an. Dieser Richter ist eindeutig ein Kafir.
b) Er richtet nicht mit dem Urteil Allahs, aber er wendet auch nicht das Urteil eines anderen an, sondern verändert die Sachlage und wendet auf diese ein anderes Urteil Allahs an. Dieser Richter wäre kein Kafir, hätte jedoch kleinen Kufr begangen.
4. Diejenigen, die die Menschen dazu aufrufen, einem selbst zu dienen und sie dazu zwingen, sich von anderen Gesetzen richten zu lassen als denen Allahs
Hierzu zählen beispielsweise die heutigen Regenten.
Allah (swt) sagt:
»Würde einer von ihnen (den Engeln) sagen: ›Ich bin ein Gott außer Allah‹ (wobei sie so etwas niemals behaupten würden), dann würden Wir selbst ihn mit der Hölle bestrafen. Auf diese Weise bestrafen wir die Ungerechten (jene, die Allah etwas beigesellen).«[5]
5. Diejenigen, die behaupten Kenntnis über das Verborgene (Ghayb) zu besitzen
Allah (swt) sagt:
»Allah, der Kenner des Verborgenen, zeigt keinem das Verborgene, außer Seinen auserwählten Gesandten, mit denen Er zufrieden ist. Denn Er stellt vor und hinter ihnen Wächter auf.«[6]
»Bei Ihm sind die Schlüssel zum Verborgenen. Niemand kann es kennen außer Ihm. Er weiß, was auf dem Land ist und was im Meer.«[7]
[1] Ya-Sin: 60-61
[2] asch-Schura: 21
[3] an-Nisa: 60
[4] al-Ma’ida: 44
[5] al-Anbiya: 29
[6] al-Dschinn: 26-27
[7] al-An’am: 59