Der Mu’min verrichtet sein Gebet in Demut

Allah (swt) sagt: 

»Gewiss, diejenigen, die in wahrer Bedeutung den Iman (an Allah, an seinen Gesandten und an das, was ihm offenbart wurde) angenommen haben (und in allen Bereichen ihres Lebens dementsprechend handeln), sind errettet (sie haben das erlangt, was sie sich wünschten und sind in Sicherheit vor dem, wovor sie sich gehütet haben). Diese Mu’minun verrichten ihre Gebete in Demut (sie führen ihre Säulen und Bedingungen aufrichtig und mit ruhiger Körperhaltung aus)[1]

In dieser Ayah spricht Allah (swt) von der Demut des Herzens, die voraussetzt, dass das Herz sich Ihm allein unterwirft. Die ausschließliche Demut in Taten hingegen ist die Riyah. 

Einst sah Umar (ra) eine Person, die im Gebet stand und sein Haupt nach vorne beugte. Er sagte zu ihm: 

»Erhebe dein Haupt! Denn die Demut befindet sich nicht im Kopf, sondern im Herzen.«[2]

Wird das Gebet unter Menschen verrichtet, so sollte es weder zu zügig noch zu langsam durchgeführt werden, denn das zügige Gebet wird von Allah (swt) nicht akzeptiert, wohingegen das zu langsam verrichtete Gebet von der Riyah beeinflusst werden könnte. Betet man hingegen alleine, so steht es einem frei, das Gebet so lange auszudehnen, wie man es selbst bevorzugt. 

Die Bedingungen für die Demut im Gebet:

1) Die Bedeutung der rezitierten Qur’an-Verse und Bittgebete verstehen und darüber nachdenken.

2) Mit der Absicht, sich zum Gebet zu begeben, müssen alle irdischen Gedanken verworfen werden und die Gedanken und das Herz müssen sich auf Allah (swt) und Seine Verse fokussieren. Die Sahabah und die Tabi’in vollzogen auf diese Weise das Gebet. Mit der Absicht, das Gebet durchzuführen, beendeten sie ihre Beziehung zum Diesseits und ließen sich selbst von einer furchteinflößenden Schlange nicht unterbrechen. 


[1]     Al-Mu’minun: 1-2

[2]     Madaridschu’s Salikin