Der Taghut

Taghut ist ein arabischer Begriff, der aus dem Wort »Tagha« (er hat seine Grenze überschritten) stammt und so viel bedeutet wie »ein Geschöpf, das sich über Grenzen hinwegsetzt.« 

Taghut ist ein Wesen, das daran glaubt, ein Recht, eine Befugnis oder eine Eigenschaft Allahs, einschließlich dem Recht auf Ibada, zu besitzen, oder Taten wie Allah ausführen zu können; oder dies wörtlich oder mit seinen Taten behauptet; oder zufrieden damit ist, wenn ihm eines davon zugesprochen wird

 Zum Taghut gehört alles, was den Diener daran hindert und ihn davon fern hält, Allah (swt) zu dienen, im Islam aufrichtig zu sein und Allah (swt) und Seinem Gesandten zu gehorchen. Dies kann ein von den Menschen oder von den Jinn stammender Satan sein, es kann sich dabei aber auch um einen Baum, einen Stein, die Lust und Laune, ein Tier, Geld, eine Frau oder eine Grabstätte handeln. 

Gewiss zählen dazu auch Herrscher, die den Islam und seine Gesetze missachten und stattdessen mit Gesetzen anderen Ursprungs regieren. Auch gehören dazu menschengemachte Gesetze, die über Fragen des Lebens, des Eigentums und der Ehre angewendet werden, die Strafen in der Scharia aufheben, sowie Zins, Unzucht und Alkohol legalisieren. 

Gleiches gilt für jene, die solche Gesetze erlassen, verbreiten und gewährleisten, dass diese Gesetze anerkannt und bewahrt werden. Entweder sind sie Taghut oder die Soldaten des Taghut 

Jedes Buch menschlichen Ursprungs, das dazu führt, dass man sich von der Wahrheit entfernt, ist ein Taghut – ganz gleich, ob es mit dieser Absicht verfasst wurde oder nicht. 

Zu den Taghut eines jeden Volkes gehören all jene, vor denen man sich anstatt vor Allah (swt) und Seinem Gesandten richten lässt oder alles, was außer Allah (swt) angebetet wird oder all jene, denen man ohne einen rechtmäßigen Beweis außer Allah (swt) folgt oder denen man nicht für Allah (swt), sondern um ihrer selbst willen gehorcht. 

Allah (swt) sagt: 
»Und Er akzeptiert keineswegs einen Partner in Seiner Entscheidung (die absolute Entscheidungsgewalt gehört allein Ihm. Wer dies sich selbst zuschreibt, hätte sich zu einem Gott erklärt. Und wer dies ihm zuschreibt, hätte ihn zum Gott genommen).« 
(Al-Kahf: 26)

»Gewiss, die Entscheidung gehört allein Allah. Er hat euch befohlen, nicht anderen, sondern nur Ihm zu dienen. Das ist die richtige Religion! Die meisten Menschen wissen jedoch nicht (dass die Befugnis der Entscheidung bei Allah liegt).«
(Yusuf: 40)

Die Ablehnung des Taghuts kann nur auf folgende Weise erfolgen: Wir müssen dem Taghut unsere Ibada verweigern sowie daran glauben, dass jegliche Ibada, die zu ihm verrichtet wird, ungültig ist. Zudem müssen wir sowohl Takfir auf den Taghut und seine Diener machen als auch auf diejenigen, die keinen Takfir auf den Taghut oder seine Diener machen. Wir dürfen sie nicht zu den Muslimen zählen und müssen sie als Kuffar behandeln.

Die Ablehnung des Taghut ist die Bedingung des Tauhids
Schaikh Prof. Dr. Diyauddin al-Qudsi

 

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