Der Gesandte Allahs (saws) sagte:
»Wer für Allah liebt, für Allah hasst, für Allah gibt und für Allah zurückhält, dessen Iman ist vervollständigt.«[1]
»Der stärkste Knoten des Iman ist, für Allah zu lieben und für Allah zu hassen.«[2]
Der Mu’min liebt nur die Muslime. Die Kuffar hingegen liebt er nicht, selbst wenn sie seine engsten Verwandten sein sollten. All das macht er nur für Allah (swt). Für Allah (swt) zu lieben bedeutet, die Menschen zu lieben, die Allah (swt) liebt, und jene nicht zu lieben, die Allah (swt) nicht liebt.
Allah (swt) liebt die Kuffar nicht, sondern nur die Muslime. Deswegen muss der Mu’min alle Mu’minun lieben und allen Kuffar gegenüber Hass empfinden. Nur wenn diese beiden Voraussetzungen erfüllt sind, kann der Iman gültig sein. Die Liebe einer Person, die sie für eine andere empfindet, lässt sich nur anhand der Taten erkennen. Sie wird sich vor Taten hüten, die ihre Liebe zerstören und würde vielmehr jene Taten verrichten, die ihre Liebe zu dieser Person beweisen und stärken. So würde ein Mu’min einen Fehler oder eine schlechte Tat, die er bei seinem Bruder sieht, nicht unterstützen, sondern eher versuchen, ihn zu verbessern. Denn würde der Mu’min die Fehler seines Bruders nicht verbessern, wäre seine Liebe zu ihm nicht wahrhaftig und nichts weiter, als ein Lippenbekenntnis.
Ein Mu’min, der seinen Bruder für Allah (swt) liebt, wird ihn umgehend verbessern, wenn er an ihm etwas sieht, was Allah (swt) nicht liebt. Denn die Unterstützung eines Bruders in einer verwerflichen Tat hat die Vermehrung weiterer verwerflichen Taten zur Folge. Aus diesem Grund sind die Mu’minun verpflichtet, sich gegenseitig das Verwerfliche zu untersagen.
Der Gesandte Allahs (saws) sagte:
»Helft eurem Bruder, sei er ein Ungerechter oder ein Unterdrückter!«
Die Sahabah fragten:
»O Gesandter Allahs, wir helfen dem, der Unrecht erleidet. Aber wie sollen wir dem Ungerechten helfen?«
Er antwortete ihnen:
»Helft ihm, indem ihr ihn daran hindert, Unrecht zu tun.«[3]
Allah (swt) sagt:
»Gewiss, die Mu’minun sind Brüder (im Glauben). So versöhnt (entsprechend der islamischen Scharia) eure Brüder (die eine Meinungsverschiedenheit haben) als eine Pflicht dieser Brüderlichkeit und fürchtet Allah (indem ihr Seine Befehle ausführt und Seine Verbote einhaltet), damit ihr die Gnade Allahs erhalten könnt.«[4]
Also sollte der Mu’min seinem Bruder stets helfen. Falls er sich entscheiden muss, einem Mu’min oder einem Kafir zu helfen, so ist er dazu verpflichtet, seine Hilfe dem Mu’min zukommen zu lassen. Denn dies ist eine Bedingung, um ein Mu’min bleiben zu können.
Die Kuffar verdienen den Hass, denn hassen bedeutet: Das, was Allah (swt) nicht liebt, ebenfalls nicht zu lieben und dementsprechend zu handeln. Allah (swt) liebt niemals die Kuffar und daher sollten sie auch niemals geliebt werden. Ein Mu’min muss sich darum bemühen, dass die Kuffar und vor allem seine nahen Verwandten Muslime werden.
Er kann gegen einen Muslim vorgehen, der bezüglich Islam und Gesellschaft seine Fehler nicht korrigiert, darauf beharrt und bewusst Fehler begeht. Seine Liebe zu ihm kann sich verringern. Und das ist ein Zeichen dafür, dass er die Mu’minun liebt.
Wenn die Muslime einen Muslim aufgrund seiner Fehler streng behandeln, und er tatsächlich Liebe für sie empfindet, wird er über sein eigenes Fehlverhalten nachdenken, sich davon abwenden und nicht darauf bestehen. Sollte er jedoch auf seinen Fehlern beharren, ist es den Muslimen nicht erlaubt, ihn in ihre Gesellschaft einzubeziehen. So wird er keine Möglichkeit haben, seine Fitnah in einer islamischen Gesellschaft zu verbreiten. Auch diese Verhaltensweise eines Mu’min einem Muslim gegenüber ist ein Zeichen für seine Liebe zu den Mu’minun.
[1] Überliefert von Abu Umama (ra) / Abu Dawud / Ahmad / Tirmidhi / Der Sanad ist Sahih.
[2] Muslim
[3] Buchari
[4] Al-Hudschurat 10