Die Liebe zu anderen außer Allah (swt)

Allah (swt) sagt:

»Manche unter den Menschen stellen (trotz der erwähnten Beweise) andere Allah gleich. Sie lieben sie, wie sie Allah lieben. Diejenigen aber, die glauben, (stellen Allah nichts gleich und) lieben Allah mehr als alles andere. Wenn jene, die (durch den Schirk sich selbst) Unrecht zufügen, die Strafe (im Jenseits) sehen, werden sie unbedingt erkennen, dass alle Macht bei Allah liegt und dass die Strafe Allahs (für jene, die sich Ihm widersetzen) sehr streng ist.« (al-Baqara: 165)

Bei denen, die Allah gleichgestellt wurden, handelt es sich um Götzen. Die Muschrikun verehrten diese Götzen und liebten sie so, wie sie Allah liebten. In ihren Herzen befand sich neben der Liebe zu Allah auch eine Liebe zu ihren Götzen. Darauf weisen die folgenden Worte Allahs hin:

»Sie lieben sie, wie sie Allah lieben.«

Das zeigt uns, dass die Muschrikun auch Allah sehr liebten, dennoch machte sie dies nicht zu Muslimen. Wenn dies der Zustand jener ist, die andere genauso lieben wie Allah, was ist dann erst mit denen, die andere mehr lieben als Allah oder Allah überhaupt nicht lieben? Selbstverständlich ist ihre Lage noch weitaus schlimmer.

Leider sind solche Leute auch unter denen zu finden, die sich dem Islam zuschreiben. Auch sie lieben die Geschöpfe, die sie Allah beigesellen, mehr als Allah. Dies erkennt man beispielsweise daran, dass sie den bei Allah geleisteten Schwur nicht so ernst nehmen wie den Schwur auf etwas, das sie Ihm beigesellen. Während sie bei ihrem Schwur bei Allah eventuell auch bereit wären zu lügen, würden sie dies bei einem Schwur auf das, was sie als heilig betrachten, niemals tun. 

»Diejenigen aber, die glauben, (stellen Allah nichts gleich und) lieben Allah mehr als alles andere.« Doch nur diejenigen, die wirklich glauben, lieben Allah noch mehr. Denn die Liebe der Muslime ist rein und somit frei von jeglichem Schirk. Die Liebe anderer hingegen ist mit Schirk beschmutzt.  

Die Arten der Liebe:

1. Die Liebe für Allah: Diese Art der Liebe vervollkommnet den Tauhid und widerspricht ihm keinesfalls. Denn das stärkste Fundament des Iman ist es, für Allah zu lieben und für Allah zu hassen. Für Allah zu lieben bedeutet, dass man etwas, sei es eine Person oder eine Handlung, nicht aufgrund des eigenen Verlangens liebt, sondern weil Allah es verlangt.

2. Die veranlagte Liebe: Diese Liebe wird der Liebe zu Allah weder vorgezogen noch widerspricht sie ihr, wie z.B. die Liebe zum Ehepartner, zu den eigenen Kindern oder zum Eigentum.

Der Gesandte Allahs (saws) wurde einst gefragt:

»Wer ist dir am liebsten?« Er antwortete:

»Es ist A’ischah.«

Und auf die Frage:

»Und unter den Männern?« antwortete er:

»Ihr Vater (Abu Bakr)[1]

3. Die Liebe zu anderen außer Allah, die der Liebe zu Allah widerspricht: Von dieser Art der Liebe spricht man, wenn andere genauso geliebt werden wie Allah oder sogar noch mehr. Hierbei wird die Liebe zu anderen der Liebe zu Allah vorgezogen und somit höher- oder zumindest gleichgestellt. Folglich ist diese Art der Liebe Schirk.

Wisse! Der Tauhid erfordert, nur Allah zu lieben und alles andere nur für Ihn zu lieben. Hierbei gilt folgende Regel: Liebt man ein Geschöpf so sehr, dass man dafür Kufr oder Schirk begehen würde, hätte man es zum Gott (Ilah) genommen und somit »La ilaha illallah« zuwidergehandelt.

Der Gesandte Allahs (saws) sagte:

 »Wer ›La ilaha illallah‹ sagt und sich von allem abkehrt, was neben Allah angebetet wird, dessen Besitz und Leben stehen unter dem Schutz des Islam. Seine Rechenschaft liegt bei Allah.«[2]

Dieser Hadith erklärt die Bedeutung von »La ilaha illallah« auf schönste Weise. Das Aussprechen von »La ilaha illallah« stellt das eigene Leben und Eigentum nicht unter Schutz. Selbst wenn jemand die Bedeutung von »La ilaha illallah« kennt und akzeptiert, genügt dies nicht. Nur wenn er die Bedeutung kennt, diese mit Herz und Zunge bestätigt und alles ablehnt, was außer Allah angebetet wird, stehen sein Eigentum und Leben unter Schutz. Wer jedoch diesbezüglich zweifelt oder zögert, dessen Leben und Eigentum stehen nicht unter Schutz.


[1] (Bukhari) 

[2]  (Muslim)